Benjamin Slade wurde 1669 in England geboren und war zur Hoch-Zeit des englischen Spinettbaus tätig. Er war Hofinstrumentenmacher und bildete unter anderem auch Thomas Hitchcock aus, dessen Name für eine der bedeutensten Instrumentenbauerdynastien in England steht. Von Slade sind derzeit 7 erhaltene Spinette und 2 Cembali bekannt. Interessanterweise entstammt eines einer Zusammenarbeit mit dem aus Frankreich geflohenen Hugenotten Joseph Tisseran und ist auch von beiden gemeinsam signiert. Es ist möglicherweise das erste zweimanualige „englische“ Cembalo (1700?). Als Vorlage für unseren Nachbau wählten wir das Instrument des Musikinstrumentenmuseums Stockholm. Zusammen mit der urtümlichen Korpusform, bei der die diskantseitige Klaviaturwange in die einfach geschweifte Hohlwand übergeht, und dem Klaviaturumfang von GG/BB-d³ ist es ein typischer Vertreter des frühen englischen Spinetts. Der Abstand zwischen Stimmstocksteg und Anrißpunkt ist nicht zu kurz, so das sich im Klang Eleganz und Präsenz zu einem kräftigen, jedoch nicht vorlauten Ton, ähnlich einem guten Cembalo, vereinigen. Der nur geringe Längenunterschied der Klaviatur zwischen Bass und Diskant, sowie die für ein Spinett verhältnismäßig große Tastenlänge, ergeben ein angenehmes, ausgewogenes Spielgefühl.