Freude in Woosten: Orgel kann saniert werden

Hier gibt es uns und hier realisieren wir Gewinne“, sagt Marina Raddatz, Vorstandsassistentin der Sparkasse Parchim-Lübz, davon solle aber auch etwas wieder zurückfließen. Hier und heute gilt dieses finanzielle  Engagement der Sparkasse dem Ort Woosten und seiner Kirche. Mitarbeiterin Raddatz, verantwortlich für Spenden und Sponsoring, übergab gemeinsam mit der Geschäftsstellenleiterin der Sparkasse in Goldberg, Astrid Boldt, eine Spende von eintausend Euro für die dringend erforderliche Restaurierung der Orgel in der Woostener Kirche.

 

Pastor Christian Banek hatte sich im August 2013 bereits um eine Spende für Woostens Orgelsanierung beworben. Denn seit 196 unterhält die Sparkasse ein Projekt, das Maßnahmen von Kirchenrenovierung oder -restaurierung im Altlandkreis finanziell unterstützt. „Das reicht von kleineren Einzelspenden bis hin zu Summen von fünftausen

 

Euro für Baumaßnahmen“, erläutert Marina Raddatz.

 

22500 Euro wird die Arbeit an der Orgel insgesamt verschlingen. „Das ist ein Golf“, fügt Pastor Banek griffig hinzu und nimmt die Unterstützung durch die Sparkasse verständlicherweise hocherfreut entgegen. Die Spende erleichtert den primär Beteiligten das Auffüllen des notwendigen Fundus: Grundsätzlich müssen die Kosten einer Maßnahme wie der Orgelrestauration in Woosten zwischen Kirchengemeinde, Kirchenkreis und Denkmalbehörde gedrittelt werden. 

 

Heuer, bei der offiziellen Übergabe, befinden die Beteiligten sich direkt am Ort des Geschehens, auf der Orgelempore. Noch wird das Kirchenschiff nicht von mächtigen Orgelklängen erfüllt, noch knarrt hier oben nur laut das Holz und werden die Geräusche der Werkzeuge und Instrumente der Orgelbauer, die hier werken, zu hören sein.  Johann-Gottfried Schmidt und Rainer Harke von der Rostocker Firma „Historische Tasteninstrumente“ haben in der Kirche längst so etwas wie eine Außenwerkstatt aufgebaut, Werkzeuge und Einzelteile der Orgel liegen überall verstreut. Seit einem Jahr schon geben Harke und sein Chef Schmidt hier ihr Bestes in ihrem anspruchsvollen „Traumberuf“. „Das frühe Instrument der Schaffenszeit des Orgelbauers Friedrich Hermann Lütkemüller aus Wittstock wird nach zwei Schwerpunkten hin saniert“, sagt Schmidt. „Erstens ist der Verschleiß der 150-jährigen Nutzung zu beseitigen. Zweitens soll die ursprüngliche klangliche Erscheinung des Instruments rekonstruiert werden, denn die Orgel wurde mehrmals dem Zeitgeschmack angepasst.“ In zwei Wochen wird ihre Arbeit beendet sein.

 

Martin Luther dichtete: Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Werk gewonnen... In eine Kirche gehört Musik. Am besten Orgelmusik

 

(Artikel vom 11.November 2015)