Friedrich Friese (I) baute 1802 in Moisall eine Orgel. 1895 entfernte Karl Börger das Werk von Friedrich Friese und erhielt nur das Gehäuse. Er baute eine pneumatische Lade ein und verwendete  Pfeifen von Friese (Hohlflöte und Gemshorn) und Friedrich Hermann Lütkemüller (Octave 2` als Teil vom Prinzipal 8`) wieder. Von Börger selber stammten nur die Viola di Gamba und die Octave 4`. Der Prospekte wurde im 1.Weltkrieg herausgenommen. Erst 1982 wurden die leeren Prospektfelder  ( Wieland Eschenburg) mit Latten geschlossen. 1963 baute  Friedrich Löbling (Erfurt) einen elektrischen Winderzeuger ein.

 

 Börger verschloss in der Mitte des Untergehäuses den Spielschrank durch Teile der Rückwand und setzte seinen Spieltisch seitlich unten ans Orgelgehäuse. Um seine pneumatische Lade in das barocke Gehäuse zu bekommen, entfernte er weiter Teile der Rückwand und schwächte die Statik des Gehäuses ganz erheblich. Das Gebläse, das  Löbling einbaute,  stand im Turm und saugte je nach Jahreszeit anders  temperierte Luft an. als in der Kirche herrschte. Dadurch kam es in den Windladen zu Schimmelbildung, so das sich  an den Kegeln der pneumatischen Lade die Scheren und Belederungen lösten, und die Leitstifte korrodierten. Die Holzpfeifen waren durch Wurmbefall geschädigt, die Metallpfeifen in Folge des Wurmbefalls immer höher gestimmt worden und hatten dadurch erhebliche Stimmschäden an dem Labienbereich und den Füßen. Die Belederung der über 100 Jahre alten Bälgchen war mürbe, so dass auch die Pneumatik nicht mehr zuverlässig funktionierte. Wogegen der Magazinbalg, der jetzt im Untergehäuse der Orgel untergebracht war, noch im passablen Zustand war.

 

 Bei der Restaurierung wurde das Gehäuse neu stabilisiert, so dass es nicht mehr umkippen  konnte.  Von einem Restaurator für gefasste Oberflächen wurde die historische Fassung rekonstruiert. Die Oktave 4`von Börger wurde in den Prospekt versetzt, damit dort wieder klingende Pfeifen stehen. Auf die frei gewordenen Registerkanzelle  kam eine Flöte 4´, die in der Disposition noch fehlte. Schwerpunkt der Arbeiten war die Restaurierung der Holzpfeifen und der Metallpfeifen, die Instandsetzung der Windlade und der Balganlage, Einbau des Gebläses ins Orgeluntergehäuse, die Überholung der pneumatischen Apparate des Spieltisches, Bau einer Prospektlade zur  Versorgung der nun im Prospekt stehende Oktave 4`.

 

(Restaurierung 2016/2017)